Samstag, 28. April 2018

drei städtchen (eigentlich vier) in vier tagen

vier tage zeit zu verreisen, das ziel bei der auswahl des urlaubsorts also möglichst kurze anfahrtswege bei möglichst hohem neuigkeitswert: unsere (oder eigentlich eher meine wahl, denn die reise war ein geschenk für kai) fiel auf die romandie oder welschschweiz und das angrenzende savoyen. 

am montag starteten wir nachdem wir gegen 9 uhr die tochter zur wanderwoche abgeliefert hatten deshalb zunächst in richtung fribourg.


 durch die stadt läuft die saane, ein flüsschen, das ich von skiaufenthalten im berner oberland als kleiner bach und vom geografieunterricht der kinder als auswendigzulernendes schweizer gewässer kannte. in fribourg ist sie schon recht imposant, vor allem, weil sie sich eine schlucht in das anstehende sandsteinmassiv gegraben hat, die die stadt auf einer seite umgibt.


 wir wanderten von der oberen stadt auf die kleine halbinsel im fluss und dann wieder an einer anderen stelle hinauf in die stadt.


 viele treppen, aber auch wunderschöne ausblicke - unter anderem auch auf ein sehr schönes freibad.


 fribourg ist einerseits durch seine geschichte stark katholisch geprägt -andererseits durch die zweisprachigkeit. an den veschiedenen aus katholischen einrichtungen hervorgegangenen schulen und hochschulen kann man heute die abschlüsse in der regel zweisprachig erwerben.


 die kathedrale st. nikolaus ist sitz des bischofs - uns fielen vor allem die bunten jugendstilfenster und die anhäufung von kirchenkunst im innern auf.


über diverse kleien treppenwegchen kehrten wir durch das universitätsviertel wieder zurück zu unserem auto. so richtig spektatkulär ist freiburg im üechtland (wie es zur abgrenzung der deutschen universitätsstadt freiburg im breisgau offiziell auf deutsch heisst) nicht, aber wir fanden es sehr gemütlich und durch die lage am und über dem fluss sehr spannend zu entdecken! einen besuch des espace jean-tinguely-niki-de-saint-phalle mussten wir ohnehin auf einen späteren besuch verschieben, da es ja montag war...

einen weiteren schönen bericht von einem tag in fribourg findet man hier

weiter ging es richtung genfer see und dort auf die südliche seite nach evian-les-bains, das im französischen savoyen liegt. dort bezogen wir unser quartier in einem kleinen studio an der fussgängerzone und wurden erst einmal ein bisschen von unserem urlaubsziel enttäuscht, denn am abend war es quasi unmöglich noch eine gaststätte zu finden, in der zu abend essen konnten. zuletzt fanden wir wenigstens den supermarkt und entschieden uns für ein picknick in der unterkunft...
das sommerliche frühlingswetter verwirrte uns ... die saison beginnt halt doch erst im mai. 

am anderen morgen war das wetter schon wieder sommerlich, grund genug, eine schiffahrt nach lausanne zu unternehmen.


die cgn schickte uns gleich ein richtig schickes schiff, den raddampfer "vevey".

für lausanne hatten wir uns minimal vorbereitet und wussten darum, dass wir das mudac, das musée de design et d'arts appliqués contemporains besuchen wollten. überrascht wurden wir ein wenig von der aktuellen ausstellung "ligne de mire" , die sich mit der künstlerischen auseinandersetzung mit waffen beschäftigt. der durchgang hinterliess durchaus gemischte gefühle, denn künstlerische auseinandersetzung heisst ja zunächst trotzdem zuerst einmal darstellung von waffen - auch wenn sie kritisch- distanziert ist und die in der dichte dann schon auch bedrückend sein kann.


 vom dachgeschoss aus bot sich aber auch noch ein schöner ausblick auf see und berge.


 in die andere richtung von der aussichtsplattform  an der kathedrale.


 die kathedrale nôtre dame war übrigens früher bischofssitz - desselben bischofs, der nun in fribourg residiert. kurzfristig hatte er nach der reformation in lausanne übrigens seine zuflucht in evian gesucht. (ein lustige verbindung der drei städte, die wir besucht haben!)


 als reformierte kirche ist die lausanner kathedrale im inneren viel ruhiger als die von fribourg. am nachmittag warfen die bunten fenster schöne muster auf den boden, unser blick wurde auch dadurch darauf gelenkt, weil gerade eine fotoausstellung in der kirche stattfandt, auf deren fotos vor allem das licht in der kathedrale eine rolle spielte. erst beim ausgang wurden wir auf die rosette aufmerksam - beinahe hätten wir ein meisterwerk europäischer kirchenkunst verpasst - man kann sie aber auch nur mithilfe einer art grosser lupe in der eingangshalle überhaupt sehen. 


 mir haben die hasen vor allem gefallen - da rennt immer einer hinter dem anderen her und kann ihn doch nie einholen.


 überhaupt hätte es so viel interessantes zu fotografieren gegeben - hier stellvertretend der wasserspeier am hôtel de ville.


da am abend wirklich noch lange schiffe von lausanne aus nach evian fahren, konnten wir gemütlich in der altstadt zu abend essen - endlich einmal wieder eritreisch von der hand in den mund. 



 lausanne erstreckt sich vom see weg den berg hinauf - wir waren, weil wir zeit hatten, den ganzen tag zu fuss unterwegs. es gibt auch eine metro, aber wir wollten lieber viel sehen. am abend ging es entsprechend wieder bergab, unter anderem über den stadtteil flon hinweg.


 alt und neu. nicht immer so ganz gelungen vereint. aber ganz offentsichtlich wollte das palasthotel einfach irgendwann modernen komfort bieten. nun muss es mit diesem ballast halt leben.


am hafen angekommen dämmerte es bereits und bis unser schnellboot dann ankam und uns nach evian brachte, war es ganz dunkel. am abend fahren dann auch nicht mehr die historisch behäbigen dampfer, sondern eher so eine art bus auf dem wasser, der vor allem menschen von der arbeit nach hause bringt. 

am anderen tag machten wir eine ausflug zum delta der dranse und weiter hinauf bis zur teufelsschlucht, die leider auch noch geschlossen hatte. bilder davon hier.

am abend erkundeten wir noch ein bisschen evian - vor allem die ursprüngliche evianquelle, die source cachat im jugendstil ist sehenswert, aber leider nur in der absoluten hautpsaison im juli ist das gebäude zugänglich.


von der rückseite konnte man immerhin durch die verklebten fensterscheiben ein bisschen hineinschauen. 

 


grossartig bröckelnder alter pomp.


 und eine farblich wunderbar in den evian-farben gehaltene quelle, an der auch sehr viele einheimische fast permanent wasser für zuhause abgefüllt haben - wir natürlich vor unserer heimreise auch noch.


 überhaupt ein farbiges städtchen, in dem wir dann doch noch ein lokal finden konnten, wo wir thailändisch gegessen haben. 


auf dem rückweg machten wir am donnerstag dann noch halt in montreux - noch mehr grand hotels, noch mehr strandpromenade vermochten mich allerdings nicht mehr zum fotografieren zu animieren. vermutlich sind die qualitäten montreuxs eher hör- als sichtbar.

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